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Vonovia: Rekordeinnahmen durch Mietsteigerungen

Simon Bierwald / INDEED Photography
Bochum, Drohne, Luftaufnahmen, Unternehmenszentrale, Vonovia, Zentrale

Während viele Unternehmen aufgrund der Corona-Krise über Verluste und Umsatzeinbrüche klagen, fährt der Immobilienkonzern Vonovia dank der grassierenden Wohnungsnot glänzende Gewinne ein. Aufgrund der vorgelegten Quartalszahlen stieg der Aktienkurs von Vonovia auf ein neues Allzeithoch. Konzernspitze und Aktionäre jubeln, Mieter*innen zahlen mit ihren Mieten die Zeche für die Party. Deutschlands größter Vermieter steigerte seine Mieteinnahmen um rund 12 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro.

Dass die Geschäfte seit Jahren wegen explodierenden Mieten in den Großstädten sehr gut laufen reicht dem Konzern jedoch nicht. Er schröpft seine Mieter*innen vor allem mit Hilfe von modernisierten Wohnungen. Die Kosten für die Modernisierung - egal ob gewünscht oder unerwünscht - stellen die Immobilienkonzerne den Mieter*innen durch höhere Mieten in Rechnung. Das ist eine branchenübliche und leider immer noch legale Methode um für höhere Mieten und damit höhere Gewinne zu sorgen. Vonovia hat sich in den letzten Jahren bereits durch fragwürdige Nebenkostensteigerungen die Taschen vollgemacht und einen zweifelhaften Ruf erworben. Sie kündigten externe Hausmeister, Gärtner und Winterdienste und plötzlich stiegen die Nebenkosten und damit die Einnahmen des Immobilienkonzerns.

Wenn Vonvia-Chef Rolf Buch (55) bei der Vorlage der Halbjahreszahlen sagt, dass es kein Drama gebe und er sich auch über das kommende Jahr keine Sorgen machen würde, dann sehen das viele Vonovia-Mieter*innen sicher ganz anders. Und auch, dass sich der Vonovia-Chef von dem Aufstieg des Konkurrenten Deutsche Wohnen in den Dax noch mehr Gehör in der Politik verspricht, lasst nichts gutes erahnen.

Wenn die Innenstädte selbst kleiner Städte nicht endgültig zu abgeschotteten Wohnvierteln der Schönen und Besserverdienenden werden sollen, muss endlich wieder massiv in den Wohnungsbau investiert und jedes Jahr mindestens zusätzliche 250 000 Sozialwohnungen geschaffen werden.


Bernd Riexinger, Vorsitzender der Partei DIE LINKE,  hat zu dem Thema eine Pressemeldung veröffentlicht.

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